Ein Typ auf Dämonenjagd
Studiobühne Erlangen zeigt derzeit «John Constantine»
In der E-Werk-Clubbühne zeigt derzeit die Studiobühne Erlangen das selbst entwickelte Stück «John Constantine and the Extraordinary Mind-scape of Alan Moore».
Aus Karg- und Knappheit haben die studentischen Akteure der Studiobühne Erlangen schon immer eine Tugend gemacht. Das nun präsentierte Stück bildet da keine Ausnahme: Das Bühnenbild von «John Constantine and the Extraordinary Mindscape of Alan Moore» ist nur schwarz – und nass. Ein leichter Wasserteppich lässt die schwer an ihren Seelen leidenden Protagonisten durch ihre verdüsterte Wirklichkeit wandeln, ein glitschiges Parkett, das den forschen Gang erschwert und schon mal zum Straucheln einlädt.
Alan Moore heißt der in Fankreisen kultisch verehrte Comic-Autor, aus dessen Comic-Reihe «Hellblazer» die Figur des (Anti-)Helden John Constantine stammt: ein kettenrauchender Typ im Trenchcoat, der die Film-Noir-Detektiv-Posen bestens beherrscht und dessen zerknautschtes Innenleben, wie bei den klassischen Schwarz-Weiß-Vorbildern, in knochentrockener Verbalisierung bedeutungsschwanger aus dem Off ins Publikum geraunt wird.
Mister Constantine ist Dämonenjäger auf einer Erde, die von Engeln wie von Dämonen gleichermaßen bevölkert wird. Die gilt es zu jagen, sonst findet Constantine, der auch in Kontakt mit dem Teufel und dem Erzengel Gabriel steht, sein Seelenheil nicht.
Regisseur Levin Handschuh haut in seiner Textvorlage aus dem Moore’schen Kosmos etliche Handlungs- und Ideen-Brocken heraus und verdichtet diese Gemengelage zu einem intensiven
aus den Erlanger Nachrichten vom 14.01.10
Autor: Manfred Koch