Furien in Blut und Wahnsinn

Es knis­tert und flüs­tert, es summt und singt, es rast und schreit: einen wahr­lich ful­mi­nanten Abend bie­tet Timo Ses­tus Pen­the­s­i­lea nach Kleists Vor­bild. Beson­ders eben diese Haupt­rolle, gespielt von Kris­tin Vogel, jagt Angst ein: ihre wir­ren Augen, schwarz umran­det, hal­ten die ande­ren Ama­zo­nen (Lea Bei­fuß, Pia Frank, Corinna Mer­ker) in Schach. Sie tra­gen zer­ris­sene Strumpf­ho­sen, Dol­che im Gür­tel, der Mund ist schwarz ange­malt und meis­tens böse zugekniffen.

Es geht gewalt­tä­tig zu, es wird gerauft, geschubst und geschla­gen, alles in mys­ti­scher Kulisse, Stein­wüste oder leere Lager­halle? Es wird offen gelassen.

Gerahmt wird das Gesche­hen von den vier Vor­le­sern, Den­nis Dre­her, Nadine Rad­datz, Tho­mas Jakob und San­dra Kno­cke, die unter­zu­ge­hen dro­hen in der mäch­tig unru­hi­gen Geräusch­ku­lisse. Da kann sich ein etwas blas­ser Achil­les (David Becker) schwer durch­set­zen. Den­noch ringt er mit der wil­den Pen­the­s­i­lea: Wer ist stär­ker? Wer hat mehr gelit­ten? Wer bestimmt die Regeln?

Das Kör­per­li­che läuft Gefahr, ins Lächer­li­che abzu­drif­ten, den­noch lässt einem nicht nur die dras­ti­sche Gewalt Schauer über den Rücken lau­fen. Ein Schutz­schild gegen Über­for­de­rung? So viele Stim­men im Kopf!

Die Insze­nie­rung der Stu­dio­bühne Erlan­gen über­zeugt mit pro­vo­kan­ten Bil­dern und teil­weise scho­ckie­ren­den Taten. Das Kampf­ge­tüm­mel ist angst­ein­flö­ßend, Blut­rausch und Wahn­sinn wech­seln sich ab.
Bes­ser als jeder Krimi-Thriller!

Wei­tere Auf­füh­run­gen:
21. und 22. März, jeweils 20 Uhr im Frankenhof-Saal.
Ein­tritt: 5/3 Euro.

Was sagen die Zuschauer zu Pen­the­s­i­lea?
Einige Mei­nun­gen im Gästebuch:

„Span­nend, kurz­wei­lig. Ich fands echt toll. Tolle Ideen, tolle Regiei­deen, doch…“ Mar­tin Seeburg

„Ich fand das Stück gut. Mir hat der männ­li­che Haupt­dar­stel­ler am bes­ten gefal­len, der mei­ner Mei­nung nach seine Rolle am bes­ten prä­sen­tiert hat.“ Lukas

„Es hat mir sehr gut gefal­len. Pen­the­s­i­lea fand ich beson­ders gut. Aller­dings fand ich das Motiv der Plas­tik­fo­lie ein wenig über­stra­pa­ziert.“ Tabea

„Mir hat’s sehr gut gefal­len. Ich fand Vie­les sehr spannend.“

„Ja, die hat­ten tolle Ideen da drin. Ich war die ganze Zeit geis­tig voll dabei. Das ist ein gutes Zei­chen. Schön!“

„Gut. Ich fand diese Ver­mi­schung von Klas­si­schem mit einer moder­nen Umge­bung ganz gut.“

Johanna Meyr und Paula Linke
http://www.reflexmagazin.de/2013/03/21/furien-in-blut-und-wahnsinn/